Zu unserem Tagesgeschäft in der Kanalinstandhaltung gehört das Erstellen
von Leistungsverzeichnissen. Aus Sicht von Kanalnetzbetreibern, planenden
Ingenieurbüros oder Mitarbeitern in Ämtern, Gemeinden und Verbänden
stehen wir alle vor der Herausforderung, VOB-konforme Leistungstexte
zu formulieren. Aber warum nur fällt es uns so schwer? Der § 7 der VOB
Teil A fordert, „Leistungen eindeutig und so erschöpfend zu beschreiben,
dass alle … (sie) im gleichen Sinne verstehen…“. Diese Aussage begleitet
uns von Beginn an und doch stellt sie uns vor extreme Herausforderungen.
Der Fachausschuss Technik des VSB, bestehend aus Vertretern von Ingenieurbüros,
Netzbetreibern als auch von Sanierungsunternehmen, hat sich
gemäß der VSB-Philosophie „Lücken zu schließen“ zum Ziel gesetzt, standardisierte
Leistungsverzeichnisse gemäß der VOB zu erstellen und diese
den Fachplanern zur Verfügung zu stellen. Die erstellten Leistungstexte
sind weniger als Musterleistungsverzeichnisse zu verstehen, sondern sollen
vielmehr als eine Arbeitsgrundlage zur Erstellung oder Ergänzung eigener
Leistungsbeschreibungen dienen. Die Texte werden für den Ausschreibenden
durch Informationen „unterstrichen“, die weitere planerische Details zu
einzelnen Positionen liefern. Diese Informationen spiegeln vor allem Erfahrungen
aus der Praxis wieder, da es grundsätzliche Unterschiede zwischen
grabenloser und offener Kanalsanierung gibt und die dadurch verdeutlicht
werden. Weiter wurden in diesen Informationen konkrete Anforderungen an
den Planer beschrieben, die sich z. B. für das Schlauchverfahren aus dem
DWA-M 144 Teil 3 ergeben. Ein eindeutiger Bezug wurde durch Kapitelbenennung
des Merkblattes in den Leistungsverzeichnissen vorgenommen.
Diese Veranstaltungsreihe wurde von uns konzipiert, um die Philosophie
dieser Leistungstexte darlegen zu können. Die grabenlose Kanalsanierung
unterscheidet sich in manchen Bereichen stark vom offenen Kanalbau. Wir
sind gezwungen, anders denkend an Leistungstexte der grabenlosen Kanalsanierung
heranzugehen. Baustelleneinrichtungen versus An- und Abfahrten,
Umsetzen von Sanierungseinheiten sowie die Möglichkeiten der
Verkehrssituationen nehmen einen anderen Stellenwert als bisher bekannt
ein. Diese Veranstaltung soll dies anhand grundsätzlicher Anforderungen an
uns Planer, anhand der derzeit gültigen Regelwerke sowie anhand von Praxisbeispielen
für das Schlauchverfahren verdeutlichen. Wir erwarten hierbei
kontroverse Diskussionen, werden diese fördern und Raum geben, um Ihnen
Grundsätzliches der grabenlosen Bauweise näher zu bringen.
Das Ziel ist es, Ihnen anhand der Schlauchverfahren die gültigen Regelwerke
aufzuzeigen und die in der Praxis der grabenlosen Kanalsanierung
ausgeführten Leistungen in Leistungstexten VOB-konform darzustellen. Die
Veranstaltung wird weiterhin das Konzept „aus der Praxis für die Praxis“
leben und wendet sich damit an die Fachleute, die sich mit der Planung und
Ausschreibung von Kanalsanierungsmaßnahmen in grabenloser Technik
befassen müssen.
Das LV Nr. 5 „Schlauchlining in Kanälen“ ist in
der Teilnehmergebühr enthalten.