Unsere Infrastruktur im Allgemeinen und die Abwasserkanäle im Speziellen werden immer älter, so dass damit der Sanierungsbedarf eher steigt als sinkt. Viele Kanalnetzbetreiber sanieren seit vielen Jahren systematisch ihr Kanalnetz, beseitigen die gravierenden Schäden und sorgen durch eine nachhaltige und wirtschaftliche Sanierung für die Zukunft vor. Durch die systematische Behebung auch weniger gravierender Schäden und zunehmende technische Möglichkeiten und Erfahrungen kommen dabei vor allem Reparatur und Renovierung in geschlossener Bauweise zum Einsatz.
Aber auch die sanierten Kanäle werden wieder älter und damit kommt eine neue Aufgabe auf uns zu: Die Sanierung bereits sanierter Kanäle. Das, was wir in der Sanierungsplanung bei der dynamischen Kostenvergleichsrechnung eher theoretisch als zukünftige Renovierungsabfolgen diskutiert haben, wird langsam aber sicher zur Realität: Die mehrfache Reparatur, die Renovierung eines reparierten Kanals oder die Renovierung bzw. Erneuerung eines bereits renovierten Kanals. Wer die letzten Änderungen der DIN EN 13508-2 aufmerksam verfolgt hat, wird feststellen, dass zuletzt in der Schadensbeschreibung vor allem durchgeführte Sanierungen und diesbezügliche Mängel ergänzt wurden.
In Rahmen des diesjährigen Beratertages werden getreu dem Motto „Aus der Praxis - für die Praxis“ Materialanforderungen und Erfahrungsgrenzen ebenso behandelt, wie entsprechende Beispiele aus der Praxis. Denn Fragen gibt es viele: Was muss man bei der Sanierung bereits sanierter Kanäle beachten? Welche der Sanierungstechniken, die vor allem für Steinzeug- und Betonkanäle entwickelt wurden, lassen sich auch bei sanierten Kanälen anwenden? Welche Verbindungsarten sind möglich und wie geht man bei einem Liner mit der Innenfolie als integralem Bestandteil vor?