Reparaturverfahren sind universell einsetzbar. Jedes einzelne Verfahren
hat sein Einsatzgebiet, häufig überschneiden sich die Möglichkeiten.
Um als Planer die zum Projekt passende Verfahrenstechnik
auszuwählen, reicht die Betrachtung der vom Gerätehersteller oder
Dienstleister angebotenen technischen Möglichkeiten nicht aus. Die
gewünschte, optimale Nutzungsdauer kann nur erreicht werden, wenn
weitere, planbare Auswahlkriterien bekannt sind. Für die Entscheidungsfindung
im Rahmen der Sanierungsplanung, für die Ausschreibung
und die Bauüberwachung wird künftig eine projektbezogene
Risikobewertung unerlässlich werden. Mit der Identifizierung und
Bewertung der mit der Verfahrensanwendung verbundenen Risiken
werden Kriterien einbezogen, die bisher nur aus schlechten Erfahrungen
erlernt werden konnten. Mit dem Workshop werden Kenntnisse
vermittelt, um auftretende Risiken rechtzeitig zu erkennen, zu bewerten
und zu vermeiden. Die vorgestellten Arbeitswerkzeuge können
nach entsprechender Einarbeitung für Verbesserungen in Leistungsverzeichnissen,
Bau- und Ingenieurverträgen eingearbeitet werden.
Als Hilfsmittel für die Risikobeurteilung wurden durch den VSB-Fachausschuss
Risikobewertung die in der ZAI 0.6 enthaltenen Risikotabellen
erarbeitet. Mit diesen Tabellen können Auftraggeber,
Sanierungsplaner und Ausführende erkennen, welche Fehler bei
dem jeweiligen Sanierungsverfahren auftreten können und welche
Auswirkungen bezüglich Dichtheit, Standsicherheit und Betrieb zu
erwarten sind. Durch die systematische Aufarbeitung der einzelnen
Verfahrensschritte werden die einzelnen Sanierungsverfahren individuell
anhand klarer Kriterien bewertbar. Dies gilt sowohl für die Auswahlentscheidung
als auch für die Abschätzung der zu erzielenden
Nutzungsdauer.
In diesem Workshop wird die Anwendung der erarbeiteten Risikotabellen
an Beispielen erklärt. Praxisfälle werden von Fachleuten diskutiert
und wertvolle Erfahrungen werden vermittelt, die nicht nur für
Planer interessant sind.
Es ist das Ziel, durch die Erkennung von Ausführungsrisiken und
durch die Anwendung von Hilfsmitteln die passende Qualitätsarbeit
für die gewünschte Nutzungsdauer zu erhalten.